Sie haben es richtig verstanden GOING GLOCAL. Schon wieder so ein neuer Anglizismus werden Sie sagen. Sicherlich nicht falsch, aber die Welt bleibt auch nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter.
Es ist unschwer festzustellen, dass wir im Rahmen der Globalisierung in dem Masse nach Identifikation suchen, in dem die Globaliserung alles gleich zu machen droht. Dies gilt für den zunehmenden Drang nach Regionaliserung über Ländergrenzen hinweg, als auch für die Individualiserung des Konsums auf persönlicher Ebene.
Lassen Sie mich deshalb eine eigene Erfahrung mit GOING GLOCAL erzählen, die mir bereits vor einigen Jahren auf einer Geschäftsreise in Hong Kong wiederfuhr.
Nach einem anstrengenden Tag gingen wir in ein chinesisches Restaurant zum Abendessen. Nachdem wir uns mit Händen und Füssen auf das Essen geeinigt hatte, fragte der Ober nach unserem Getränkewunsch. Unser englischer Partner bestand aud Bier und so fragten wir nach den Biersorten. Angeboten wurde uns Tsing Tao, Heineken, Carlsberg und Hong Kong Bier. Der Ober empfahl uns Hong Kong Bier , was wir mit einer Mischung aus Neugierde und Drang uns den lokalen Gegebenheiten anzupassen gerne akzeptierten. Zu unserem Erstaunen kam er mit 4 Flaschen San Miguel zurück, was unsere ungebremste Heiterkeit hervorrief. Der Ober konnte aber unsere Freude nicht nachvollziehen und erkundigte sich nach dem Grund unsere guten Stimmung. Wir liessen Ihn wissen es handele sich um spanisches Bier, worauf er sehr ungehalten , ja geradezu beleidigt reagierte und darauf bestand, dass es sich um Hong Kong Bier handele nicht ohne auf das Kleingedruckte “Hong Kong Beer”auf der Rückseite zu verweisen. Neugierig geworden fragte ich meinen spanischen Kollegen nach seinem Urteil zum Geschmack. Dieser meinte der Geschmack habe eindeutig nichts mit San Miguel zu tun.
Letzteres tat dem lokalen Erfolg von San Miguel jedoch anscheinend keinen Abbruch. Im Gegenteil dürfte die Anpassung an den lokalen Geschmack den Verkaufszahlen eher noch dienlich gewesen sein.Man muss man der spanischen Biermarke zu einem solchen Erfolg schlicht gratulieren, denn Sie haben verstanden, was GOING GLOCAL bedeutet : Augbau einer globalen Marke unter Berücksichtigung lokaler Besonderheiten. Denn den Chinesen in Hong Kong vermittelt zu haben diese Marke sei Ihre lokale betrachte ich als ein Meisterstück.
Wenn ich also von GOING GLOCAL spreche, meine ich damit die Notwendigkeit sich neben dem Aufbau einer globalen Marke mit den lokalen Gegebenheiten regionaler Märkte (nicht nationaler Ländergrenzen) intensiv auseinanderzusetzen. So gesehen bedeutete EXPORT bislang den Verkauf über nationale Ländergrenzen hinaus, während nach meinem Verständnis GOING GLOCAL den Verkauf in verschiedenste lokaler Märkte mit Ihren Eigenheiten bedeutet.