Auszug aus meiner Vorlesung beim Master für audiovisuelle Produktionen an der Unviersität Abat Oliba CEU. Barcelona, 21.Oktober 2011.
«Ein globaler Unternehmer mit Geschäftsaktivitäten in mehreren Ländern ist kein Ausser-irdischer . Seine Sorgen sind dieselben wie die anderer Menschen. Für Probleme , wie die Suche nach notwendiger Finanzierung und alternativen Finanzierungsmöglichkeiten haben die Regierungen in jedem Land spezifische politische Lösungen angeboten. (Die OCDE analisiert in ihrem Bericht “The Impact of the Global Crisis on SME and Entrepreneurship Financing and Policy Responses” die politischen Lösungen um diese Probleme zu lösen).
Um so mehr erstaunt es zu sehen wie Unternehmer, die brilliante Geschäftsideen in ihrer Stadt und ihrem Land entwickelt haben, über keine klaren Strategien verfügen, wenn es darum geht ein internationales Geschäft aufzubauen und sich lediglich auf ein para Wahrnehmungen stützen.
Eine minimale Kenntnis des Exportmarktes, eine Marktstudie sowie Englischkenntnise sind die vorranigsten Bedingungen um ein internationales Projekt zu starten.Ebenso wie Piloten einen Flugplan aufgeben, bevor Sie in die Luft gehen, sollte ein internationaler Unternehmer auch einen Geschäftsplan haben. Überraschenderweise fehlt sogar vielen Grossunternehmen ein solch klarer Plan. Häufig benötigt man genauso viel Zeit für die Ausarbeitung eines solchen Planes, wie für dessen Ausführung. Ebenso wie 50% der Flugzwischenfälle auf mangelnden Sprit zurückzuführen ist, so scheitern viele internationale Projekte schlicht an einem fehlenden klaren Ziel.
Nach der Erstellung einer Marktstudie (Flugplan) ist es unerlässlich das Zielland zu bereisen. Die Erfolgsquote spanischer Unternhmen beim Gang ins Ausland liegt bei 8%. Dabei last sich ein scheinbarer Widerspruch ausmachen: 90% der Innovationen scheitern, aber zugleich scheitern 90% der Unternehmen, weil sie keine Innovationen aufweisen. Solche Widersprüche lassen sich nur mit einem klaren Flugplan vermeiden. Dazu im Gegnsatz steht die Erfolgsquote deutscher Unternehmen in Spanien bei 50%. Der Grund liegt darin, dass der Deutsche ausdauernder ist, er gibt nicht einfach sein Ziel auf. Die spansiche Führungskraft hört häufig nicht zu, gibt schneller auf, womit er seine investierte Zeit und Geld verloren gibt..
Geben wir nichts auf Vorurteile, wenn wir Ihnen folgen, werden wir scheitern. Perfektionismus gibt es nicht, auch nicht in der Schweiz. Man muss lediglich die Schwierigkeiten und Hürden wirklich überwinden wollen.
Die Erfahrung zeigt, dass die Internationaliserung keine Flucht nach vorne sein darf, um vor den lokalen Problemen zu flüchten, sondern es zuerst diese zu lösen gilt und sich dann auf die Internationalisierung zu konzentrieren. Eine zweite Herausforderung bei der Internationaliserung ist Vorbereitung und Ausbildung der Mitarbeiter für den Auslandseinsatz, sowie die Sicherstellung, dass die Führungsspitze uneingeschränkt hinter der Internationaliserungsstrategie steht.
Nicht nur Im Falle der Internationaliserung , sondern bei jedem Projekt gilt es in die Zukunft zu blicken, nicht aus der Vergangenheit abzuleiten. Aufstrebende Märkte gilt es am Beginn Ihres Aufstiegs zu erkennen.
Wenn Ihnen jemand sagen sollte die Eroberung von Zukunftmärkten koste lediglich Geld, erwirdern Sie am besten, es gäbe nur drei Arten schnell reich zu werden: eine Erbschaft, ein Lotteriegewinn oder Betrug. Für den Rest braucht man jedoch Zeit, Ausdauer und Ressourcen. Ein klares Beispiel dafür sind die Unternehmen, die in Ost- und Zentraleuropa investiert haben und jetzt davon profitieren.
Bei der Internationaliserung muss man sich vor allem vor Augen halten: Jegliches Geschäft ist letztendlich lokal. Das bedeutet, dass es einer lokalen Struktur und eines lokalen Teams bedarf, dass mit dem Zielmarkt bestens vertraut ist. Einen Deutschen an die Spitze eines Unternehmens in Katalonien zu setzen, oder einen Katalanen in Polen ist wohl eher ein Fehler.
Die grösste Barriere sind in der Regel die kulturellen Unterschiede. Die Art und Weise des Miteinanders sind in unterschiedlichen Kulturen nur schwer zu verbinden. Ein Deutscher Geschäftsmann reist an , um ein Treffen abzuhalten, sowie danach am gleichen Tag wenn möglich einen Vertrag abzuschliessen, was in Spanien schlicht so nicht machbar ist. Oder der Deutsche lernt dies oder er wird scheitern.