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ICH bin ein Gastarbeiter, ICH bin immer Ausländer

Im Rahmen meiner Gechäftstätigkeit bin ich laufend unterwegs und somit fast immer ein Gastarbeiter. Ich bin in den Ländern zu Gast, ich bin bei den Kunden zu Gast und ich bin dankbar für die ausnahmlos überaus freundliche Aufnahme, obwohl ich häufig weder die Landessprache spreche, noch mit den Gebräuchen vor Ort vertraut bin. Respekt ist dabei meine Wahl der Annäherung. (oder sollte  ich etwa sagen Waffe?)

Denn in einer globalen Welt , die zum Glück langsam aber sicher zusammnewächst, beunruhigen mich dennoch einige Tendenzen in letzter Zeit, die mehr auf Abgrenzung und Abstand nehmen aus sind, als auf gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit.  Katalonien und Schottland wollen sich isolieren, populistische Politiker machen sich in Europa mit fremdenfeindlichen Slogans auf Stimmenfang, und sogar die Schweiz hat in Ihrer letzten Abstimmung für den erschwerten Zuzug von Ausländer gestimmt.  Und in Deutschland wird die Angst vor Rumänen, Bulgaren und Osteuropäern geschürt.

So gesehen verstehe ich die Welt nicht mehr so richtig, denn Sie scheint mir schizofren: Auf der einen Seite wollen wir deutsche Autos fahren französischen Wein und englischen Whiskey trinken, Schweizer Uhren tragen, chinesisch oder indisch essen gehen  und benötigen Pflegekräfte für eine alternde Gesellschaft.  Und was ist die Reaktion? Wir halten in der europäischen Gemeinschaft die Schranken hoch, damit keine Arbeitskräfte hereinkommen, und belegen aussereuropäische Produkte mit jeder Menge gesonderter Zölle bei gleichzeitiger Subvention der heimischen Industrien, auch wobei dies keine exclusive, europäische Eigenart ist.

Da mache ich mir glaube ich nichts vor: ohne meinen Mitarbeiter aus Zentral- und Osteuropa, kann ich unser Werk in Deutschland mit grosser Wahrscheinlichkeit  schliessen.  Sie können auch einfach mal bei Novartis oder Roche in der Schweiz anfragen, welchen Prozentsatz die ausländsichen Mitarbeiter ausmachen. Sie werden es erst kaum glauben und dann staunen!

Oder versuchen Sie doch mal schlicht ein VISA zu bekommen, für einen internationalen Mitarbeiter für Wartungsarbeiten oder einfach Geschäftstreffen. Ich verspreche Ihnen Sie werden am Ende nicht staunen, sondern sich vielmehr masslos ärgern,  wieviel Energie  Staaten darauf verwenden, Ihnen keines zu gewähren oder erst dann wenn es zu spät ist. Eine meiner Mitarbeiterinnen hing beinahe in Nahem Osten fest, weil das VISA auf Grund einer Flugverspätung ablief. Dabei gin es lediglich um einen einwöchigen Geschäftsaufenthalt in Neuseeland! (Deswegen sollte an dieser Stelle dem spansichen Konsularbeamten gedankt sein, der unbürokratisch und auf eigenes Risiko schnellt handelte!!).

Bei meinen Tätigkeiten bin ich immer und überall Ausländer , weswegen RESPEKT definitive meine Wahl der Annäherung ist. Deswegen unterstüzte ich das ZUSAMMEN und nicht das GETRENNT, auch wenn sich dies häufig erst langfristig auszahlt.

In diesem Sinne : lassen Sie uns das ZUSAMMEN stärken.